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Einsatzbereit ist der Gepäckanhänger des Typs ZSB der Firma Woinowsky. Der Hänger ist Baujahr 1980, erster Halter war der FDGB Feriendienst in Gernrode. Ich habe den Hänger vom 2. Halter der SV Stahl Schmiedeberg.

 

Fahrzeugsteckbrief

 

Typ:  H6B/L, Baujahr:  1959

Sitzplätze:  34, Stehplätze:  23 (nicht im Mietomnibusverkehr)

Leistung:   190 PS, Höchstgeschwindigkeit:  80 km/h, Gesamtgewicht: 10 t

Länge: 9830 mm, Breite:  2500 mm, Höhe: 2959 mm

Aufbauart: selbst tragend

Besonderheiten: 

- unsynchronisiertes 5 Gang-Getriebe

- keine Lenkhilfe

Hersteller: VEB Kfz-Werk Ernst Grube, Werdau


Im Jahre 1990 gehörte ich zu einem Team das im Auftrag des bekannten Eisenbahn – Kurierverlages einen Videofilm über vier sächsische Schmalspurbahnen drehte.


In dieser Zeit holten wir natürlich das noch reichlich vorhandene Potenzial an DDR Straßenfahrzeugen an die Bahnübergänge.
Als wir an der Strecke Oschatz – Mügeln – Kemmlitz drehten kam ich in die Heimat meines H6 Busses. Für ein Päckchen Kaffee fuhr der Omnibus am Bahnübergang in Nebitzschen  zusammen mit einem IV K bespannten Güterzug vor die Kamera. Wie sich heraus stellen sollte, eine folgenschwere Begegnung.

Während einem der geselligen Abende kamen wir vier auf die Idee, den Bus zu kaufen und z.B. bei Eisenbahnveranstaltungen Fans zu fahren und gleichzeitig ein Top Fotomotiv zu haben. Als ich den Bus ein Jahr später gekauft hatte waren wir allerdings nur noch zu zweit. Als die Restaurierung losging war ich dann allein. Aber ich hatte mich an der Idee festgebissen und es war rechtlich und emotional mein Bus. Es war ja die Zeit in der alles möglich war, Ärmel hochkrempeln und etwas Neues – möglichst etwas Verrücktes – anfangen.

1992 war dann das ganze Jahr Restaurierung angesagt. Eine Nummer kleiner wäre ja als erstes auch nicht schlecht gewesen, aber es stand nun mal der Bus in der Garage. Nebenbei habe ich noch Busschein und Konzession erworben. Somit konnte ich bis Mai 2005 von mir sagen, der einzige Omnibusbetrieb Deutschlands zu sein der ausschließlich auf H 6 fährt.

Pfingsten 1993 kam der H6 das erste mal zum Einsatz. Natürlich in Jöhstadt, da wo nach der Wende Meilensteine gesetzt wurden, als ein Teil der Preßnitztalbahn 10 Jahre nach der Stilllegung und dem Abbau wieder aufgebaut wurde.
Bis Pfingsten 2000 stand jedes Jahr Pendelverkehr vom Bahnhof der Museumsbahn zum Parkplatz auf dem Programm, 1,5 km mit 14 % Steigung. 1995 gemeinsam mit dem Ikarus 55 des Omnibusbetrieb Sommerfeld.
Ebenfalls 1995 stand der Bus als einer von sechs Vertretern der Ostdeutschen Omnibusgeschichte bei der Jubiläumsparade 100 Jahre Motor Omnibus in Siegen. Diese 560 km am Stück war bis jetzt die weiteste Fahrt. Bis Ende 2005 war ich mit meinem Omnibus  86000 km unterwegs.

Zum Omnibus gehört natürlich auch ein Anhänger des Typs W 701 in Reko – Ausführung. Die Restaurierung wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Fahrzeuggeschichte


21.08.1959 Erstzulassung beim VEB (K) Kraftverkehr Waldheim (Sachsen)

Lackierung: Elfenbein-Lindgrün-Dunkelgrün


31.10.1975 (vermutlich lt. Daten im Kfz-Brief) Rekonstruktion

Lackierung: Elfenbein-Orange

05.12.1975 Wechsel zum Betriebsteil Torgau des VEB (K) Kraftverkehr Waldheim (Sachsen)


07.09.1976 Wechsel zum Omnibusbetrieb Wieclawik in Oschatz

Lackierung: Grün-Weiß


18.04.1979 Wechsel zur LPG Obstproduktion Dürrweitzschen

Lackierung: Blau-Weiß

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Foto: T.Schwarze

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